Bis zu Letzt standen noch Abschlussprüfungen an. So war dann doch die Woche noch einiges zu tun. Am Freitag um 15:30 war es dann soweit nach der letzten Prüfung (2 Stunden „Strategisches Management“) war dann die offizielle Studienzeit für uns in Pittsburgh beendet.So war dann doch noch etwas Zeit, die schöne Sonne im Park auf dem Universitätsgelände zu genießen. Man kann es kaum glauben, heute hatte es tatsächlich 20°C und es war ein wunderschöner Frühlingstag. So könnte studieren immer sein.
Auf der kleinen Abschiedsrunde, kam ich dann auch beim Pitt Panther vorbei. Der Pitt Panther ist das Maskottchen der Pittsburgh (Pitt) Universität. Viele Sport- Teams, die es an der Universität gibt, haben den Panther ebenfalls als Maskottchen. Vor allem das Football- Team der Universität wird auch die „Panthers“ genannt.
In letzter Zeit war es nun ein bisschen ruhig von meiner Seite. Der Grund liegt daran, dass hier Endspurt angesagt ist – nicht einmal mehr eine Woche. Das heißt, zu den normalen Hausaufgaben (Homework oder Assignments) gesellen sich jetzt nun Abgaben von Gruppen- oder Projektarbeiten. Ab morgen dann starten auch die Prüfungsleistungen in den einzelnen Fächern.
Los geht es am Montag mit einer Präsentation vor einer Fachjury im Fach „Creativity & Problem Solving“. Die Aufgabe war ein kreatives Projekt zu erstellen und es dann vor einer Jury zu „verteidigen“. Daher will ich Euch hier den Werdegang meines Projektes darstellen: „The Tree of Time“ („Der Baum der Zeit“). Ich habe hierbei in einem Bild einen Stammbaum unserer Familie dargestellt und in diesen Stammbaum einige verschiedene Erfindungen durch die Zeit eingearbeitet. Unser Professor Thomas Saaty (Wikipedia) – schon 90 Jahre alt) hat in den Vorlesungen einmal die Frage gestellt, warum sind wir Menschen auf der Welt. Eine wirkliche Antwort hatte er nicht. Ich denke, wir sind auf der Welt, um etwas zu verändern, einen (positiven) Abdruck zu hinterlassen. Daher auch die Darstellung einiger Erfindungen in meiner Arbeit. Genug philosophiert, hier die Arbeit:
Zunächst habe ich auf einer 24 x 30 Zoll Leinwand, einen Sonnenaufgang (Sonnenaufgang = „Es geht los“) und eine Landschaft mit Acryl- Farben gemalt.
Im zweiten Schritt wurde dann die Umrisse des Baumes (Stammbaum) aufgezeichnet. Den Baum selber habe ich mit einem Pinsel und Acryl- Modelliermasse dick aufgetragen um einen 3D- Effekt zu erreichen. Das Auftragen mit dem Pinsel war hervorragend, da dadurch gleich eine Rinden- ähnliche Struktur entst
anden ist.
Nach einer entsprechenden Trockenzeit wurde der Baum dann ebenfalls mit Acryl- Farbe angemalt. Die Blätter mit den Beschriftungen der Ahnen (Name + Geburtsjahr) wurde am Computer erstellt und auf Fotopapier ausgedruckt (Danke einem Drogeriemarkt um die Ecke). Danach ausgeschnitten und aufgeklebt. Am Schluss habe ich noch ein Uhrwerk mit einer Uhr eingefügt und damit war das Projekt fertig. Aber man muss schon sagen, es steckt sehr viel Arbeit darin. Viele von uns haben auch schon geflucht, es ist zwar eine schöne Arbeit kreativ zu sein, aber die Zeit, fehlt einem an anderer Stellen. Wir haben uns auch schon überlegt, ob wir „Deutschen“ einfach das zu ernst nehmen und zu viel Arbeit reinstecken. Kann gut sein. Heute Nachmittag (ja super, hier kann an auch Sonntags einkaufen) war ich noch kurz im Bastelladen um die Ecke und habe da zwei Inder aus dem gleichen Kurs getroffen, die gerade massig zeug gekauft haben. Auf meine Frage hin ob das für das Projekt sei, war die Antwort, ja wir fangen jetzt an, wir brauchen das Adrenalin des Zeitdruckes.
Auf jeden Fall, drückt mir morgen die Daumen, dass die Präsentation gut läuft. Ansonsten bleibt nur noch eine Frage offen, wie bekomme ich das Bild zurück nach Deutschland?????????
Dieses Wochenende folgte das nächste Highlight, die Monster Truck Show. Mein Mitbewohner ist Fan von amerikanischen Pickups und da haben wir (die MBA Gruppe aus Augsburg) ihm zum Geburtstag Karten für die Monster Truck Show hier in Pittsburgh geschenkt. Dieses Wochenende war dann die Show und ein paar von uns (mich eingeschlossen) haben es sich nicht nehmen lassen Ihn zu begleiten und die super Show zu genießen. Es war wirklich ein Erlebnis, die Amerikaner verstehen es einfach Show zu machen. Die Show fand in der PPG Paints Arena statt, einer riesigen Halle, in der sonst die Pittsburgh Penguines (Eishockey- Mannschaft) spielen.
Etwas befremdlich war zu Beginn der Show, dass die Nationalhymne gespielt wurde und wir alle (wie es sich gehört) aufgestanden sind. Aber dann ging es auch los. 8 verschiedene Monster Trucks (Alien Invesion, Blue Thunder, El Toro Loco, Megalodon, Monster Mutt, Pirate’s Curse, Zombie und der legendäre Grave Digger) traten in verschiedenen Disziplinen an. Zum Beispiel „Donuts“ (Kreiseln), Wheelies (auf dem Hinterrad senkrecht nach oben), verschiedene Rennen und Freestyle. Die Fahrzeuge haben in der Halle einen solchen Lärm gemacht, dass wir (so wie alle) Gehörschutz brauchten.
Leider hat es am Ende noch „Blue Thunder“ mit einem Unfall erwischt. Dem Fahrer ist zum Glück nichts passiert, aber das Fahrzeug sah doch ziemlich beschädigt aus. Die ganze Show dauerte gute 3 Stunden, mit einer 20 minütigen Pause, die wir standesgemäß genutzt haben, um uns einen Burger zu gönnen. Der absolute Favorit bei den Zuschauern war natürlich Grave Digger, der an dem Abend in Pittsburgh von einer Frau, Krysten Anderson gefahren wurde (hinter jedem Monster- Truck steht ein Team von Fahrern). Um sich das einmal vorzustellen, der Monster Truck besitzt 1500 PS. Beim letzten Contest hatte dann auch noch am Ende Grave Digger einen Plattfuß. Nichts desto trotz wurde Grave Digger Sieger in der Gesamtwertung des Abends. Für weitere Infos bezüglich der Monster Trucks, kann ich nur: Monster Jam empfehlen.
Eine Notiz am Rande, wir durchleben hier wahrlich eine Achterbahn der Temperaturen. In der Woche in der wir angekommen sind (1. Januar Woche) hatten wir -12°C. Mitte Januar waren es aber dann plötzlich +16°C. Bis Ende Januar wechselte es im ca. 2 Tages Rhythmus ab, zwischen -4°C und +12°C. Seit letztem Wochenende stiegen die Temperaturen an und am Dienstag hatten wir sage und schreibe +18°. Seit dem ging es wieder stetig bergab und wir sind heute bei -8°C wieder angekommen. Wollt Ihr raten, wie die Vorhersagen für Sonntag sind: Richtig, sollen wieder +14°C sein.
Heute mal ein kurzer Ausflug in das Thema Getränke. Mein Mitbewohner hatte Anfang Februar Geburtstag und daher gab es eine kleine Feier. Da sich die Nachbarn wegen dem Lärm beschwert haben mussten wir die Feier in eine Kneipe verlegen. Daher blieb einiges an „Bier“ übrig. Tja, was man so „Bier“ nennen kann. Jeder Bayer würde sich im Grab umdrehen. So etwas wie Reinheitsgebot kennt man hier nicht. Daher gibt es viele Biersorten, mit den unterschiedlichen Geschmacks- Richtungen und entsprechenden Namen (siehe Eingangsbild). Da ich ja kein Bier trinke kann ich nicht viel zu den unterschiedlichen Geschmacks- Richtungen sagen. Aber bei den abgebildeten Sorten, waren Geschmacksrichtungen wie Erdbeere, Mango, Orange und sogar Kaffee dabei.
Eine weitere Besonderheit ist Wein. Wein kriegt man hier nicht überall zu kaufen nur in besonderen Läden, sogenannten „Liquor Stores“ (Spirituosen- Laden) oder in gesonderten Bereichen in wenigen Einkaufsläden. Zudem muss man mindestens 21 Jahre alt sein (gilt übrigens auch für Bier). Jeder muss seinen Ausweis, bzw. Nicht- Amerikaner sogar den Reisepass vorzeigen. Eine weitere Vorschrift besagt pro Person (ab 21) darf man maximal gleichzeitig 2 Flaschen Wein kaufen. Es spricht aber nichts dagegen, wenn man 2 Flaschen kauft, den Laden verlässt, dort die Flaschen übergibt und wieder reingeht für die nächsten zwei Flaschen.
Jetzt aber weg vom Alkohol und hin zu den „Soft“ Getränken oder „Sodas“ wie man hier sagt. Der erste Unterschied zu Deutschland ist in den Restaurants das sogenannte „Re- Fill“ (wieder auffüllen). Das heißt, man bestellt ein nicht alkoholisches Getränk (Säfte sind ausgenommen) zum Essen und bekommt wenn das Glas leer ist, sein Glas immer wieder aufgefüllt. Am Ende zahlt man aber nur ein Getränk. Bei den vielen Eiswürfeln, die in einem Glas sind, ist das aber auch notwendig. Während wir den Superbowl in einer Kneipe gesehen haben (4 Stunden) habe ich jedoch gemerkt, die „Nachfüll- Rate“ lässt mit der Zeit aber immer mehr nach. Ist ja auch irgendwo verständlich, man zahlt ein GEtränk und trinkt dann munter 4 Stunden zig Gläser :-).
Zuletzt noch zu meinem Liebligsgerät (siehe Links), das man in manchen Fastfood Restaurants inzwischen vorfindet. Über ein Touch- Pad kann man sich über verschiedene Menüs die unterschiedlichen Soft- Getränke selber mixen. Das heißt, man wählt zuerst „Normale Getränke“, „Kalorienarme Getränk“ oder „Koffeinfreie Getränke“, dann Sorten wie „Cola“, „Fanta“, „Sprite“ etc und zum Schluß gibt es noch eine Auswahl an verschiedenen zusätzlichen Geschmacksrichtungen, wie „Erdbeere“, „Kirsche“, „Vanille“ etc.
Heute war es dann soweit, das Finale in der NFL (National Football League), der Super Bowl. Das Sport- Ereignis in USA schlecht hin, mit den höchsten TV Einschaltquoten. Dieses Jahr im Endspiel: „New England – Patriots“ gegen „Atlanta Falcons“. Leider sind die „Pittsburgh – Steelers“ im Halbfinale gegen die „Patriots“ ausgeschieden, ansonsten wäre sicherlich hier einiges mehr los gewesen.
Da wir dachten, dass am Super- Bowl Abend einiges los sein wird, haben wir vorsichtshalber in einem Restaurant / Kneipe schon einmal Plätze reserviert. Jedoch mussten wir feststellen, dass in den Bars, Restaurants und Kneipen gar nicht so viel los war. Eventuell schaut wirklich ein Großteil der Amerikaner den Super- Bowl zu Hause.
Zunächst einmal dauert so ein Football Spiel effektiv 90 Minuten (4 Viertel zu je 15 Minuten). Aber mit den ganzen Unterbrechungen, Auszeiten und Neu- Aufstellung der Teams, geht so ein Football Spiel nicht nur im Super Bowl ganze 3,5 bis 4 Stunden. Die Differenz zwischen 90 Minuten und 3,5 Stunden wird größtenteils mit Werbung aufgefüllt.
Während der ersten zwei Viertel, dachten wir, das wird ein ziemlich langweiliges Spiel, da die „Falcons“ klar führten. Zum Ende des zweiten Viertels stand es 21:3 für die „Falcons“. Aber dann im letzten Viertel holten die „Patriots“ stark auf und schafften wirklich Sekunden vor Schluß den Ausgleich zum 28:28. Das bedeutete, einmalig im Super Bowl (bisher nie dagewesen) es kam zu einer Verlängerung. Verlängerung heißt, sobald ein Team die nächsten Punkte holt, ist das Spiel entschieden. Damit gewannen dann auch die „Patriots“ – zum Ende ein wirklich spannendes Spiel, auch wenn wir die Regeln bis zum Schluß noch immer nicht ganz verstanden haben.
Diese Woche stand ein Besuch in der „Cathedral of Learning“, der „Kathedrale des Lernens“ hier am Campus an. Erst einmal wieder ein paar Fakten: Die „Cathedral of Learning“ ist das Hauptgebäude der Universität Pittsburgh. Mit seinen 163 Metern ist es das zweit höchste Universitätsgebäude der Welt.
In dem Gebäude sind reguläre Unterrichts- Räume, Computer Räume, Lern- Bereiche für Studenten und Büros untergebracht.Wenn man das Gebäude betritt macht der Namen „Kathedrale“ dem Gebäude alle Ehre. Man fühlt sich wie nach Hogwarts (Harry Potter) versetzt. Die Umgebung und die Atmosphäre in dem Gebäude ist wirklich beeindruckend. Und das Verrückte dabei ist in diesen Räumen sitzen Studenten wie ganz selbstverständlich und Lernen.
Ein weiteres Novum in diesem Gebäude sind die „Nationalen Klassenräume“. Im ersten und dritten Stockwerk, nach amerikanischer Zählung (Erdgeschoß = 1. Stockwerk), befinden sich Klassenräume, die jeweils von einem Land individuell gestaltet und eingerichtet wurden. Daher gleicht keiner der Räumen dem anderen. Momentan existieren 30 Räume von 30 Ländern. Laut Wikipedia sind momentan weitere 7 Räume geplant bzw. im Bau. Wir haben zumindest zwei weitere Räume im Bau gesehen.
Das Verrückte ist auch wieder, in den kunstvollen und teilweise doch sehr interessant anmutenden Räumen, findet reguläre Vorlesungen statt. Die Räume können auch besichtigt werden, wenn nicht gerade Vorlesung drin stattfindet. Da wir Freitag Nachmittag dort waren, hatten wir das Glück, dass wir fast in alle Räume einen Blick werfen konnten.
Rechts zu sehen, der „Deutsche Raum“, dar doch sehr stark an die Klassenzimmer von „Anno Dazumal“ erinnert. In den Fenstern waren die Märchen der Gebrüder Grimm dargestellt und auf deutsch beschrieben. Dem Pärchen haben wir das Märchen von Dornröschen auf die Schnelle übersetzt.
Und damit mal wieder ein Bild mit mir dabei ist, hier der „Gast- Dozent“ im indischen Raum:
Wasser ist was wunderbares. Besonders, wenn es wie hier an der Universität überall kostenloses Wasser aus Wasserspendern gibt. Ich habe mir gleich zu Anfang einen Trinkflasche geholt und und „zapfe“ nun immer mein Wasser an der Uni. Besonders beim Sport ist das sehr praktisch.
Leider wurden wir heute im Hotel und an der Universität darüber informiert, dass es ein Problem mit der Wasserqualität gibt. Daher wurden alle Wasserspender deaktiviert und man darf Wasser aus dem Wasserhahn nur noch in abgekochter Form verwenden, bis das Problem im Griff ist. Soll aber die nächsten Tage passieren.